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Aus der Presse

Missbrauch in der evangelischen Kirche

Diese Zusammenstellung erfolgt ausschließlich zu folgenden Zwecken: Wir sind der Forschung, der Prävention solcher Taten und der Orientierung Betroffener verpflichtet. Letzteren soll erleichtert werden, ihre Erfolgschancen einzuschätzen, sollten sie sich selbst betreffende Vorgänge öffentlich machen. Wir sind keine Journalisten und leisten keine eigene Recherchearbeit. Wir müssen uns darauf verlassen, dass seriöse Presseorgane die Richtigkeit ihrer Meldungen sorgfältig geprüft haben. Sollte sich jemand durch die zitierten Meldungen zu Unrecht verletzt fühlen, bedauern wir dies. Sie können uns dann gerne ihre genaue Anspruchsgrundlage mit der Unrichtigkeit der zitierten Tatsachenbehauptung nachweisen. Dann werden wir den angeführten Link löschen.

Erst im November 2018 begann die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, das Thema „Sexualisierte Gewalt in der EKD“ in den Blick zu nehmen.

Bis Ende 2022 haben die evangelischen Landeskirchen insgesamt 858 Anträge auf Anerkennungsleistungen gemeldet. Nicht eingeschlossen sind Fälle von Personen, die keinen Antrag gestellt haben. In den Anträgen wird von insgesamt 904 Tätern und 190 Täterinnen berichtet. .

Bis zum 9.11.2020 wurden 881 Fälle bekannt, die jedoch eher selten in der Presse öffentlich wurden. Auch hier bleibt abzuwarten, ob die geplanten Vorhaben tatsächlich umgesetzt werden.

Die Ansprechpersonen der einzelnen Landeskirchen finden Sie auf der Website der EKD (Evangelische Kirche in Deutschland).

Bilanzen der Evangelischen Landeskirchen

Internetpräsenz   Hilfe bei Missbrauch


28.4.2022 In der evangelischen Landeskirche in Baden und der Diakonie sind bisher 92 Fälle sexuellen Missbrauchs bekannt. Bekannt sind die Namen von 62 Tätern. Quelle: faz 

7.3.2022 In der evangelischen Badischen Landeskirche und der Diakonie wurden seit den 1950er Jahren bis heute 92 Fälle sexualisierter Gewalt bekannt. Die Beschuldigten sind ausschließlich Männer. Einige Beschuldigte sind tot, im Dienst ist niemand mehr. Quelle: stern

13.11.2018 In der Landeskirche Baden sind etwa 60 Missbrauchsfälle bekannt. Quelle: swr.de

24.11.2010 In der Badischen (evangelischen) Landeskirche wurde ein Pfarrer zu zweieinhalb Jahren Gefängnis wegen Missbrauchs von 2 Jungen verurteilt. Quelle: ntv

14.3.2010 Der Schriftsteller Bodo Kirchhoff, 61, wurde als 12-jähriger Schüler 1960 im evangelischen Internat Gaienhofen am Bodensee von einem Lehrer wiederholt missbraucht. “Ich musste über etwas sprechen, zu dem es keine Sprache gab, ich musste mir eine erfinden.” Ihm seien, so Kirchhoff, “Doktorspiele, Ferkeleien, unausgegorener Sex” widerfahren. Quelle: Spiegel

11.3.2010 An der evangelischen Internatsschule Schloss Gaienhofen, Bodensee, wurden Kinder und Jugendliche in sechs Fällen sexuell missbraucht. Quelle: Stuttgarter Zeitung

Internetpräsenz   Hilfe bei Missbrauch


16.1.2024 Die Evangelische Landeskirche in Bayern hat den Forschenden der ForuM-Studie 129 des Missbrauchs beschuldigte Personen, unter ihnen 56 Pfarrpersonen, gemeldet, die 226 Taten zwischen 1917 und 2020 an Minderjährigen begangen haben. In einigen Akten tauchten Hinweise zu weiteren Taten auf, so dass von 253 Taten auszugehen ist. Neben den Pfarrpersonen werden Erzieher in Heimen, ehrenamtliche Jugendleiter und Kirchenmusiker genannt. Erfasst wurden alle Fälle, in denen gegen die sexuelle Selbstbestimmung verstoßen wurde, also nicht nur strafrechtlich relevante Vorgänge.  2021 gab es 24 Meldungen, 2022 waren es 39 Meldungen und 2023 gab es 32 Meldungen. Quellen: bayern-evangelisch  

20.4.2023 Die evangelische Landeskirche Bayern weiß von derzeit 211 Fällen sexueller Gewalt und weiteren 30 Fälle sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. In diesen Zahlen sind alle Grenzverletzungen mit sexuellem Hintergrund erfasst, die sich gegen Kinder, Jugendliche oder Erwachsene richteten. Bislang hat die bayerische Landeskirche knapp 1,4 Millionen Euro an die Opfer ausgezahlt und 45 000 Euro Therapiekosten übernommen. Quelle: Süddeutsche

28.3.2023 In der Landeskirche Bayern sind 211 Fälle von sexualisierten Übergriffen und Gewalt gegen Kinder und Erwachsene bekannt, hinzu kommen 30 Fälle sexueller Belästigung am Arbeitsplatz. Die Fälle reichen bis in die 1950er-Jahre zurück. Die Landeskirche hat an 62 Personen Leistungen von insgesamt 1.4 Millionen Euro gezahlt, pro Person zwischen 5000 und 50.000 Euro. Quelle: Süddeutsche

9.8.2022 Die Evangelische Landeskirche Bayern zahlte bislang 1.276.000 Euro an Missbrauchsbetroffene.  Quelle: BR

24.1.2022 In der Bayerischen Landeskirche sind 166 Missbrauchsfälle bekannt. Wer als Betroffene/als Betroffener Kontakt aufnehmen will und Interesse an einem Austausch hat, kann die Ansprechstelle kontaktieren: Telefon: 089 5595 676 oder E-Mail ansprechstellesg@elkb.de  Quelle: bayern-evangelisch

12.1.2022 Landesbischof Bedford-Strohm und Mitglieder des Landeskirchenrats der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern laden Betroffene, die bisher noch keinen Kontakt mit Vertretern der Landeskirche hatten, zu einem Gespräch ein. In der bayerischen Landeskirche war zuletzt von 55 „Altfällen“ aus den 1970er und 1980er Jahren die Rede, die strafrechtlich als verjährt gelten. Kerstin Claus fordert, dass die Kirche aktiv nachforschen müsse und nicht nur wartet, bis Betroffene sich zu melden. Die EKD hat bislang 942 Anträge auf Anerkennungsleistungen bearbeitet. Wie hoch die tatsächliche Zahl der Opfer ist, ist unbekannt. Die sogenannte ForuM-Studie soll Missbrauchsfälle in der Evangelischen Kirche untersuchen. Quelle: BR

26.11.2020 Seit 2000 haben sich ca 150 Opfer sexualisierter Gewalt in der evangelischen Landeskirche in Bayern gemeldet. Unter ihnen waren 40-50 schwere Missbrauchsfälle. Die Sprachlosigkeit im Umgang mit Missbrauchsfällen sei das Hauptproblem, sagt Oberkirchenrat Blum. Nachdem die Synode ein neues Präventionsgesetzt verabschiedet hat, müssen alle kirchlichen Institutionen Schutzkonzepte entwickeln. Detlev Zander vom Netzwerk Betroffenen Forum kritisiert, dass sich für die Betroffenen damit nichts ändert. Er fordert schonungslose Aufarbeitung und kritisiert, dass Betroffene sich zuerst an eine kirchliche Stelle wenden müssen. Die Bayerische Landeskirche hat bislang über 700 000 Euro Anerkennungsleistungen gezahlt. Für die personelle Aufstockung der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt sind ca 5 Millionen Euro vorgesehen. Quelle: br.de

1.12.2018 Die bayerische Landeskirche hat den Schutz vor sexualisierter Gewalt auf ihre Tagesordnung gesetzt. Bei der Herbstsynode in Garmisch-Partenkirchen forderten Synodale und Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm eine neue Fachstelle, in der sowohl Aufarbeitung sexualisierter Gewalt als auch Prävention künftig gebündelt werden sollen. Zu den nächsten Schritten gehören eine externe Studie, die Analyse von Einzelfällen sowie die Aufdeckung von Strukturen, die sexuelle Übergriffe ermöglichen und deren Aufdeckung behindern. Quelle: sonntagsblatt.de

26.11.2018 In der evangelischen Landeskirche Bayern haben sich seit 2008 insgesamt 87 Personen an die Stelle für sexualisierte Gewalt gewandt. Allein 2018 waren es elf Personen. In 25 Fällen wurden insgesamt 469.000 Euro an die Opfer ausgezahlt. Quelle: br.de

29.12.2012 In Burgau, Landkreis Günzburg, wurde ein evangelischer Pfarrer wegen des Verdachts sexueller Kontakte zu einer Minderjährigen suspendiert. Quelle: Passauer Neue Presse

21.7.2011 Wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen hat die evangelisch-lutherische Kirche in Bayern einen Diakon vom Dienst suspendiert. Der Diakon hatte eine leitende Funktion in einem Kinderheim, wie die Landeskirche am Mittwoch in München mitteilte. Quelle: ORF

20.4.2011 Ein evangelischer Pfarrer soll seine Enkeltochter missbraucht haben. Quelle: Süddeutsche

2.2.2011 Zwei evangelische Geistliche werden wegen sexualisierter Gewalt von ihrer Kirche verurteilt. Quelle: Nürnberger Nachrichten

4.11.2010 “Ein Fall von weniger Gewicht” – wie in der Evangelischen Landeskirche von Bayern mit einem Pfarrer, Ende 20, der eine damals 14-Jährige missbrauchte, umgegangen wurde. Quelle: Süddeutsche

21.4.2010 Die Rechtsreferentin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Karla Sichelschmidt, berichtete, dass ein internes Disziplinarverfahren gegen einen heute 75-jährigen Heimleiter eingeleitet werden soll. Ihm wird Missbrauch vorgeworfen. Misshandlungsvorwürfe beträfen einen heute noch tätigen Mitarbeiter des Heims. Diese Vorwürfe müssten noch überprüft werden. Quelle: Mittelbayerische

6.4.2010 Auch in einer Stuttgarter (evangelischen) Gemeinde gab es sexuellen Missbrauch durch einen Pfarrer. Der mutmaßliche Täter starb 1994. Quelle: Stuttgarter Nachrichten

23.3.2010 Die Evangelische Landessynode in Bayern musste am Rande ihres Treffens zwei Missbrauchsfälle aus der Vergangenheit zur Kenntnis nehmen. In einem Fall spielte sich der Übergriff 1984 ab – die Betroffene war 14 Jahre alt. Der Pfarrer ist als stellvertretender Dekan im Dienst. Quelle: nn-online.de 

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14.2.2024 In der Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz wurden im Rahmen der ForuM-Studie 116 Fälle betroffener Minderjähriger benannt und 41 Beschuldigte ermittelt. Quelle: evangelisch.de

26.1.2024 Der Berliner Bischof Christian Stäblein bezeichnet die Forum-Studie als „ersten, ganz wichtigen Schritt“. Die Landeskirche Berlin-Brandenburg arbeite an der Aufdeckung des Dunkelfeldes. Quelle: katholisch.de

15.11.2018 Bei der evangelischen Landeskirche in Berlin-Brandenburg hat es seit dem Jahr 1991 zehn Verdachtsfälle auf sexuellen Missbrauch durch Geistliche und Kirchenmitarbeiter an Minderjährigen gegeben. Die Übergriffe sollen von drei Pfarrern, einem Küster, zwei Erziehern, drei Kita-Mitarbeitern und einem ehrenamtlichen Ratsmitglied im Kirchenkreis ausgegangen sein. Landesbischof Dröge geht davon aus, dass sich noch mehr Betroffene melden werden. Er rief Betroffene dazu auf, sich an die unabhängige Anlaufstelle zu wenden, die die Kirche eingerichtet hat. Quellen: Berliner Zeitung  rbb24.de

6.6.2010 Gegen einen Potsdamer evangelischen Pastor werden Missbrauchsvorwürfe erhoben. Bislang reagierte die zuständige Landeskirche nicht. Hinweise auf den sexuellen Missbrauch eines Minderjährigen gibt es seit 2001. Weil der mutmaßliche Täter die Vorwürfe stets bestritt, wurde er bislang nicht angezeigt. Quelle: Märkische Allgemeine

25.4.2010 Ein angehender Erzieher einer evangelischen Kindertagesstätte in Königs Wusterhausen (Dahme-Spreewald) ist in den Verdacht geraten, kinderpornografisches Material zu besitzen. Der zuständige Kirchenkreis Berlin-Neukölln teilte am Samstag mit, gegen den Mann sei ein Kündigungsverfahren eingeleitet und ein Hausverbot ausgesprochen worden. Quelle: rbb-online

20.3.2010 In Spandau, im evangelischen Johannesstift, soll es in den 80er- und 90er -Jahren zu vier Missbrauchsfällen und sexueller Nötigung gekommen sein. Zu den Opfern gehört eine 17-Jährige. In der Einrichtung werden Patienten, u.a. in der Alten- und Behindertenpflege, betreut. Quelle: morgenpost
Ein Opfer erzählt

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22.11.2018 In den niedersächsischen Landeskirchen Hannover, Braunschweig und Oldenburg hat es 107 Missbrauchsfälle seit 1950 gegeben. Das berichtete der Braunschweiger Landesbischof Christoph Meyns. 95 der Missbrauchsfälle seien dem Bereich der auch für Kinderheime verantwortlichen Diakonie zuzuordnen. Quelle: ndr.de

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15.2.2022 Inzwischen melden sich weitere Zeugen und mutmaßlich Betroffene im Fall des früheren Bremer Dompredigers, der 1992 starb. Bekannt war bislang nur der Fall eines Jungen, der vor ca 50 Jahren missbraucht wurde, als der Beschuldigte eine Philosophie-AG an einem Bremer Gymnasium leitete. Die Ansprechpartnerin für Fragen sexualisierter Gewalt der Bremischen Evangelischen Kirche, Jutta Schmidt, geht von mehreren Betroffenen aus. Quelle: Zeit

8.2.2022 In der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) wurde ein Missbrauchsfall bekannt. Täter ist ein ehemaliger Bremer Domprediger, der seit 1958 das Amt des Dompredigers in der St.-Petri-Domgemeinde inne hatte und in den 1990er-Jahren starb. Eine juristische Aufarbeitung ist nicht mehr möglich, jedoch soll eine externe Stelle den Fall im Laufe des Jahres individuell aufarbeiten. Quelle: buten un binnen

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28.2.2024  Missbrauchsfall Oesede: NDR  Bericht der Unabhängigen Aufarbeitungskommission   Zusammenfassung    Pressemitteilung

8.2.2024 Landesbischof Meister spricht von 123 Beschuldigten, die zwischen 1945 und 2023 sexualisierte Gewalt ausgeübt haben sollen oder bei denen der begründete Verdacht besteht. Quelle: landeskirche-hannovers

3.2.2024 Für den Bereich der Hannoverschen Landeskirche gibt die ForuM-Studie aktuell 122 bestätigte Missbrauchsfälle bzw. Verdachtsfälle an – verübt von 110 Beschuldigten, darunter 63 Pastoren (alle männlich). Quelle: kreiszeitung-wochenblatt

7.3.2023 In den 1990er-Jahren soll ein hauptberuflicher Kirchenmitarbeiter der evangelischen Landeskirche Hannover  gegenüber minderjährigen Jugendlichen übergriffig geworden sein. Die Staatsanwaltschaft wurde eingeschaltet. Der Beschuldigte arbeitete in der Kirchengemeinde Bad Laer-Glandorf, Bad Iburg, Hilter, Rothenfelde und Dissen. Quelle: NDR

18.2.2022 Eine Studie der „Aufarbeitungskommission der Evangelischen Geschwisterschaft e.V.“ schildert den verstorbenen Pastor Klaus Vollmer (1930-2011) als einen Mann, der seinen Einfluss auf junge Menschen missbrauchte, um homosexuelle Neigungen auszuleben. Zudem gibt es Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs an einem Minderjährigen. Pastor Vollmer (1930-2011) arbeitete in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover. Die Aufarbeitungskommission stellt zudem eine „mangelnd Wahrnehmung der Aufsichtspflicht“ durch die Landeskirche fest, die das missbräuchlich Verhalten des Geistlichen mitermöglicht habe. Quellen: Bericht der Aufarbeitungskommission Evangelische Bruderschaft   evangelisch.de

9.2.2022 Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers sucht nach einem Missbrauchs-Vorwurf mögliche weitere Betroffene. Ein späterer Pastor soll eine 17-Jährige in den 1990er Jahren missbraucht haben. Der Pastor ist weiter im Kirchendienst, weil dienstrechtlich nicht nachweisbar war, dass die mögliche Betroffene zu Beginn der Taten minderjährig war. Zudem war der Beschuldigte noch nicht im Dienst der Landeskirche Hannover, sondern zum Zeitpunkt der Taten in Celle in der „Lobetalarbeit“ der Diakonie tätig. Dort war er „wahrnehmbar als Geistlicher“ tätig, aber noch kein ordinierter Pastor. Inzwischen habe sich eine zweite Betroffene gemeldet und berichtet, sie habe als 14- oder 15-Jährige sexualisierte Gewalt erfahren durch den Pastor. Ihr Verfahren sei wegen Verjährung eingestellt worden. Quellen: NDR   gmx

11.10.2021 Eine im Alter von etwa zehn Jahren von einem Geistlichen in Georgsmarienhütte, Ev.-luth. Landeskirche Hannover, missbrauchte Frau – Pseudonym Lisa Meyer – wirft der evangelischen Landeskirche Versäumnisse vor. Sie sei sich wie „eine Art Bittstellerin“ vorgekommen. 2010 stellte sie einen Antrag auf eine Anerkennungsleistung bei der Landeskirche , erlebte das Verfahren als „sehr belastend, absolut intransparent und somit wenig Betroffenen freundlich“.  Florian Breitmeier nennt das Verhalten der Kirchenverantwortlichen einen „unglaublichen Verschiebebahnhof der Verantwortung“ und fordert: „Die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in der hannoverschen Landeskirche muss endlich zur Chefsache werden – das betrifft nicht nur den Landesbischof, es betrifft die Institution insgesamt.“  Quellen: NDR   landeskirche-hannovers

25.6.2021 In der Landeskirche Hannover sind bislang 130 Fälle von sexuellem Missbrauch seit 1945 bekannt. 114 von ihnen ereigneten sich in der Nachkriegszeit in Erziehungsheimen der Diakonie. 16 Fälle geschahen in Kirchengemeinden durch Pastoren, Diakone oder Kirchenmusiker. Seit 1999 gab es sieben Disziplinarverfahren gegen Pastoren, vier Mitarbeitern wurde gekündigt bzw. sie erhielten Aufhebungsverträge. Quelle: evangelisch.de

30.3.2021 In der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers wurde in 120 Fällen über Zuwendungen an Missbrauchsbetroffene entschieden. Quelle: Eulemagazin

11.11.2020 Pastor Hans-Georg Badenhop (gest. 1989) soll sich Anfang der 1970er Jahre an einem damals Elfjährigen vergangen haben. Das teilte die diakonische Pestalozzi-Stiftung in Burgwedel bei Hannover mit. Quelle: evangelisch.de

7.7.2020 In der Hannoversche Landeskirche wurden 123 Missbrauchsfälle bekannt. Die Opfer waren zu fast 90 Prozent Heimkinder, die in Einrichtungen der Diakonie untergebracht waren. Seit 1998 seien die Täter aus dem Dienst entfernt worden, wenn die Kirchenleitungen informiert waren. Quelle: nwzonline.de

22.11.2018 In den niedersächsischen Landeskirchen Hannover, Braunschweig und Oldenburg hat es 107 Missbrauchsfälle seit 1950 gegeben. Das berichtete der Braunschweiger Landesbischof Christoph Meyns. 95 der Missbrauchsfälle seien dem Bereich der auch für Kinderheime verantwortlichen Diakonie zuzuordnen. Quelle: ndr.de

19.5.2010 Die evangelische Landeskirche Hannover ermittelt in sieben Verdachtsfällen wegen sexuellen Missbrauchs und körperlicher Gewalt. Die Ermittlungsverfahren wurden eingeleitet, obwohl die Fälle strafrechtlich verjährt sind. Die Opfer sind zwischen Ende 20 und 40 Jahre alt, die Täter zwischen 70 und 80. Der stellvertretende Landesbischof H.-H.Jantzen sagte, er sei nicht erschüttert. Eine Hotline, 0511-1241477, wurde eingerichtet. Quelle: ORF

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15.2.2024 Der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sind eigenen Angaben zufolge 65 Opfer bekannt, die als Kinder oder Jugendliche von Pfarrern oder anderen Mitarbeitenden der Kirche sexualisierte Gewalt erfahren haben. 45 Personen seien als Beschuldigte identifiziert worden. Seit Veröffentlichung der Forum-Studie Ende Januar seien noch „einige wenige“ Verdachtsfälle gemeldet worden, die nun geprüft würden, sagt Petra Knötzele, Leiterin der Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt in der EKHN. Quelle: FR

26.1.2024 Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) spricht von mindestens 45 dokumentierten Missbrauchsfällen von 1945 bis 2020. Quelle: Lampertheimer Zeitung

23.1.2024 Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur hat dem im Juli vorigen Jahres verstorbenen Theologen, Autoren und Pädagogen Arnulf Zitelmann posthum den 1994 verliehenen Großen Preis wieder aberkannt. Hintergrund sind die schweren Missbrauchsvorwürfe gegen Zitelmann, dessen Tochter ihn beschuldigt. 25 Jahre dauerte ihr Kampf mit der Landeskirche um die Anerkennung. Quelle: FR

18.1.2024 Eine evangelische Landeskirche hat der Tochter eines Theologen, Pfarrers und Kinderbuchautors 130.000 Euro als „Anerkennungszahlung“ für sexuellen Missbrauch durch ihren Vater gezahlt. Erste Vorwürfe gingen 1999 an die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau, 2023 erhielt die Betroffene die Zahlung. 1999 informierte ein befreundeter Pfarrer den zuständigen Dekan über den Missbrauch. Eine offizielle Eingabe machte ein Freund. In beiden Fällen geschah nichts. Die Zahlung setzt sich aus 110.000 Euro für die „individuelle Situation“ der Betroffenen und 20.000 Euro „allein für das systematische Versagen der Kirche“ zusammen. Wer da genau versagt hat, wird nicht mitgeteilt. Quellen: evangelisch.de   katholisch.de   Zeit.de

2.3.2023 In der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau sind mit Stand März 2023 seit 1947 bis heute 80 Verdachtsfälle von sexuellem Missbrauch bekannt. Dazu gehören auch Fälle, die in Heimen evangelischer Trägerschaft sind und Fälle von Peer-Gewalt. Im Fokus stehen neben Pfarrpersonen auch pädagogisches Fachpersonal und kirchliche Berufsgruppen ebenso wie ehrenamtlich Mitarbeitende. Quelle: ekhn

19.1.2022 Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) weiß von 70 Verdachtsfällen seit 1947. Verdachtsfälle umfassen auch Fälle aus Heimen in evangelischer Trägerschaft. 20 mal wurden Pfarrer verdächtigt. Quelle: ekhn

12.12.2018 In der hessen-nassauischen Kirche gab es seit 1945 insgesamt 50 Fälle von sexualisierter Gewalt. Quelle: Hessenschau

25.3.2010 Bei der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) sind neue Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs laut geworden. Es hätten sich Betroffene gemeldet, die zwei weitere Pfarrer beschuldigten, teilte die Kirchenverwaltung am Donnerstag in Darmstadt mit. Einer der Vorwürfe betreffe Vorfälle in den 70er Jahren in Südhessen, der andere beziehe sich auf aktuelle Vorgänge im Westerwald. Quelle: FR

16.3.2010 In Friedrichsdorf gibt es Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Gemeindepfarrer Dieter F. Er räumte die Vorwürfe teilweise ein. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gab die drei bekannt gewordenen Fälle an die Staatsanwaltschaft Frankfurt. Quelle: FR

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28.11.2023 Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck hat bisher 481 250 Euro an 15 Opfer sexueller Gewalt ausgezahlt.  Die unabhängige Anerkennungskommission traf in den vier Jahren ihres Bestehens 21 Betroffene. Die Anzahl der Täter wird nicht genannt, aber von zwei Tätern wird berichtet, dass sie ihre Taten eingestanden haben und sich entschuldigt haben. Quelle: wnoz

2.6.2023 Bischöfin Beate Hofmann, Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeck, spricht im Interview über Schwierigkeiten und Herausforderungen im Umgang mit sexualisierter Gewalt. 2022 war von mindestens 40 Fällen die Rede. Durch eine Untersuchung von 4.000 Personalakten wurden 34 Täter und zehn Fälle mit Erwachsenen identifiziert. Die Landeskirche hat Anhaltspunkte für 180 bis 200 Betroffene seit 1945. Die Opferzahlen haben sich also nahezu verfünffacht. Quelle: hna

4.4.2023 In der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen und Waldeck hat „Markus“ (Pseudonym) den sexuellen Missbrauch durch einen früheren Fuldataler Pfarrer bei der Kirche angezeigt, die ihn vor Kurzem öffentlich machte. „Markus“ beschreibt das Vorgehen des Pfarrers und nennt es „eine Art Gehirnwäsche“. Auch die Folgen für sein Leben erzählt er. Viele seiner Freunde, die er nach seiner Aussage anrief, sagten: „Endlich! Endlich macht’s einer.“ Quelle: hna

25.3.2023 In Ihringshausen, Landeskirche von Kurhessen-Waldeck, hat ein ehemaliger Gemeindepfarrer Kinder und Jugendliche  missbraucht. Er war dort bis Mitte der 1980er Jahre eingesetzt. Bislang sind fünf Betroffene bekannt. Die Landeskirche geht von weiteren Betroffenen aus. Der Gemeindepfarrer wurde von einem kirchlichen Disziplinargericht verurteilt. Er verliert seine Versorgungsansprüche und seine Ordinationsrechte. Die Landeskirche will weitere Stationen des früheren Pfarrers kritisch beleuchten. Die Landeskirche will einen „von unabhängigen Experten“ begleiteten Aufarbeitungsprozess starten. Seit den 1950er-Jahren wurden in der Landeskirche Kurhessen-Waldeck annähernd 40 Fälle bekannt. Quelle: hna

18.2.2023 Ein Jugenddiakon aus der evangelischen Kirche im Raum Wesertal missbrauchte in den 60er-Jahren einen Minderjährigen. Der Betroffene meldete sich, als er Anfang Februar aus der Zeitung erfuhr, dass die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck öffentlich sexuelle Gewalt im kirchlichen Kontext einräumte. Im Interview spricht Pfarrer Dr. Thomas Zippert von den Schwierigkeiten der Kirche, transparent und betroffenenorientiert mit dem Thema umzugehen. Quelle: hna

2.2.2023 Im Evangelischen Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen berichtete ein Betroffener von sexueller Gewalt durch einen kirchlichen Mitarbeiter in den Jahren zwischen 1989 und 1993. Der Beschuldigte ist verstorben. Quelle: hna

24.2.2022 Bischöfin Beate Hofmann, Landeskirche von Kurhessen und Waldeck, berichtet von mindestens 40 Fällen, die teils bis in die 1960er Jahre zurückreichen. Bei den Tätern handele es sich fast ausschließlich um Männer: Pfarrer, Küster, Diakone, Kirchenmusiker und Mitarbeiter der Jugendarbeit. Die Anerkennungskommission und die juristischen Gutachter vermuten, dass es bei vielen der bekannten Altfälle weitere Betroffene gibt und wohl auch noch weitere, bislang unbekannte Täter. Quelle: ekkw

1.2.2021 Seit Ende 2019 gibt es im Bereich der EKKW eine Unterstützungskommission für Opfer sexualisierter Gewalt. Ihr wurden bis Ende 2020 zehn Fälle sexualisierter Gewalt gemeldet. Die ehrenamtlich tätige Kommission befasst sich mit strafrechtlich verjährten Fällen. Thomas Zippert, Koordinator der Kommission, schätzt die Dunkelziffer auf das zehn- bis zwanzigfache. Einige Betroffene haben selbst auf weitere Opfer hingewiesen, die sich bisher nicht gemeldet haben. Quelle: ekkw.de

12.12.2018 In der kurhessischen Kirche gibt es drei Missbrauchsfälle und 13 weitere Verdachtsfälle. Quelle: Hessenschau

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10.1.2024 Die Lippische Landeskirche will zwei Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt aufklären, sagte Landessuperintendent Dietmar Arends. In beiden Fällen sei die frühere Aufarbeitung nicht ausreichend gewesen und notwendige Konsequenzen seien nicht hinreichend gezogen worden. In dem einen Fall geht es um einen bereits gestorbenen Referenten für Jugendarbeit in der damaligen Zentrale für evangelische Jugendarbeit. Ihm wird vorgeworfen, sexualisierte Gewalt gegenüber Mädchen und jungen Frauen in der Zeit von 1976 bis 1992 ausgeübt zu haben. Der zweite Fall betrifft Vorwürfe aus dem Bereich der Konfirmandenarbeit in Bad Salzuflen in den 1980er und 1990er Jahren. Bereits während des Tatzeitraums und noch einmal zu Beginn der 2000er-Jahre habe sich die Betroffene an die Kirche gewandt. Damals habe die Kirche nicht ausreichend gehandelt. Quelle: evangelisch.de

26.11.2023 In der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Schaumburg-Lippe gab es seit 1949 zwei Missbrauchsfälle. In einem Fall, der im Sommer 2023 bekannt wurde, habe sich ein früherer Diakon der Landeskirche bei einer Freizeit in Dänemark grenzverletzend verhalten. Aus den Akten ergab sich, dass sich in den 1950er-Jahren ein Pastor übergriffig gegenüber mindestens fünf Konfirmandinnen verhalten habe. Quelle: evangelisch.de 

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24.1.2024 Die Evangelische Kirche in Mitteldeuschland (EKM) meldete als Ergebnis einer Suche in den Personalakten von 8.000 Pfarrpersonen aus den Jahren 1946 bis 2020 den Wissenschaftler:innen der Teilstudie E der ForuM-Studie insgesamt 49 Beschuldigte und 125 Betroffene. Quelle: Eulemagazin

22.11.2023 Der Ansprechstelle zum Schutz vor sexualisierter Gewalt in der Landeskirche wurden seit Anfang 2022 insgesamt 18 Fälle gemeldet. Quelle: evangelisch.de

22.1.2023 Der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer, will Missbrauchsbetroffenen mehr Gehör verschaffen. Bisher seien 30 Missbrauchsfälle seit 1945 im Bereich der heutigen EKMN bekannt geworden. Quelle: stern

20.12.2018 In der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) sind nach bisherigem Kenntnisstand fünf Missbrauchsfälle seit 1950 bekannt. 

Quelle: mdr.de

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5.2.2024 Die Generalstaatsanwaltschaft in Schlewig-Holstein sieht Anlass zur Prüfung, ob Ermittlungen wegen Straftaten des sexuellen Missbrauchs aufzunehmen sind. Ein Sprecher der Nordkirche sagte, in den in der Studie aufgeführten Fallen bestehe kein Handlungsbedarf. Die Nordkirche hatte 58 Datenblätter zu Beschuldigten oder Tätern den Forschenden übermittelt. Alle Beschuldigten waren männlich, 33 von ihnen Pastoren. Größere Tatkomplexe waren Ahrensburg mit zwei Pastoren-Tätern und 24 Betroffenen sowie eine Kita in Hamburg, Schnelsen, mit einem Täter und 17 Betroffenen. Quelle: Zeit

12.9.2023 Im Mai 2021 hat der interne Beraterstab der Nordkirche Ronald R. verboten, auf Jugendfreizeiten zu fahren. Er bleibt jedoch Mitarbeiter der Kirchengemeinde Ahlbeck. Ihm wird eine Grenzverletzung vorgeworfen. Die Bewertung des Verhaltens von Ronald R. ist umstritten. Inzwischen ermittelt die Polizei. Auch der Gemeindepädagoge Cord B. ist an der Herstellung von verstörenden Bildern jugendlicher Teilnehmer*innen der Freizeit und ihrer Verbreitung beteiligt. Für ihn gibt es keine Konsequenzen. Quelle: ndr

9.8.2023 Der Landesjugendring (LJR) Mecklenburg-Vorpommern fordert Aufklärung rund um eine Konfirmandenfahrt pommerscher evangelischer Kirchengemeinden im Jahr 2020 nach Zinnowitz auf Usedom. Das Magazin „Katapult“ berichtet von Fotos und Videoaufnahmen vor allem von Mädchen, die an einem Ferienlager teilnahmen. Manche Aufnahmen seien harmlos, bei anderen merke „man dem Fotografen seine sexualisierte Motivation an“, heißt es in dem Artikel. Dieter Schulz, Pressesprecher der evangelischen Nordkirche, berichtet, dass ihm die Datensätze seit dem 26.11.2020 bekannt sind. Die Nordkirche will aufklären. Quelle: evangelisch.de 

20.9.2022 In Groß Wittfeitzen, Landkreis Lüchow-Dannenberg, Nordkirche, gab es wohl Anfang der 2000er Jahre mindestens einen Fall von sexuellem Missbrauch in einem Freizeitzeltlager. Ein anfänglich 9-Jähriger sei dort mehrere Jahre von einem Betreuer missbraucht worden. Der Betroffene habe sich 2019 an die Nordkirche gewandt. Unter Verdacht steht ein damals etwa 20-jähriger Betreuer, der im Tatzeitraum in mehreren Kirchengemeinden in den Vier- und Marschlanden aktiv war; seit 20 Jahren sei er nicht mehr im Kirchenkreis aktiv. Das Zeltlager wurde von Gruppen aus Kirchwerder, Geesthacht, Neuengamme, Altengamme, Langenhorn, Neuallermöhe und von der Friedenskirche Altona besucht worden. Der Kirchenkreis Hamburg-Ost sucht nun Zeugen oder mögliche weitere Betroffene. Quelle: Welt.de

1.6.2022 Die evangelische Kirche in Heikendorf, Nordkirche, will einen Missbrauchsfall in einer Sommerfreizeit 1972 aufklären. Ein zehn Jahre alter Junge soll von einem ehrenamtlichen Betreuer missbraucht worden sein. Die Nordkirche sucht Zeugen dafür. Quelle: NDR

30.3.2021 In der Nordkirche wurde bisher in 60 Fällen über Zuwendungen an Missbrauchsbetroffene entschieden. Quelle: Eulemagazin

2014 Schlussbericht der unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung von Missbrauchsfällen im Gebiet der ehemaligen Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, heute Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland.

8.9.2012 Die evangelische Nordkirche hat eine unabhängige Kommission zur Aufarbeitung der Missbrauchsfälle (insbesondere in der Kirchengemeinde Ahrensburg) eingesetzt. Bischöfin Kirsten Fehrs erklärte ganz richtig: „Eine traumatisierte Institution kann eines nicht leisten – und das ist, sich selbst zu analysieren. Dafür muss eine unabhängige Kommission aus Expertinnen und Experten eingesetzt werden.“ Quelle: nordkirche.de

18.11.2011 Ein Kantor einer Evangelischen Gemeinde in Geesthacht muss sich wegen Missbrauchs in 15 Fällen vor Gericht verantworten. Zwei und mehr Opfer sind bekannt. In einem Fall, der vor 15 Jahren geschah, besuchte der Pastor die Mutter des Opfers und machte ihr klar, dass man den Ausführungen des Kindes nicht glauben werde. Die Mutter sah von einer Anzeige ab, weil die Familie weiter in Geesthacht leben wollte. Im Fall eines Mädchens, das zw. 2008 und 2010 Opfer wurde, erstattete die Mutter – trotz der Intervention einer Pastorin – Anzeige. Die Anklage wurde mangels Beweisen eingestellt. Erst als 2010 ein damals 14jähriges Mädchen sich ihrer Mutter anvertraute und von sexuellem Missbrauch, der im Alter von 13 Jahren begann, berichtete, wurden die Ermittlungen konsequent aufgenommen. Quelle: Lübecker Nachrichten

18.5.2011 Opfer des Ahrensburger Pastors beklagen, dass die evangelische Kirche den Missbrauch an mutmaßlich 20 Opfern nicht sorgfältig aufarbeite. Quelle: Tagesspiegel   taz    taz-Kommentar

14.7.2010 Die Evangelische Landeskirche Nordelbien will die Missbrauchsopfer von Ahrensburg entschädigen. Der inzwischen pensionierte Pastor Dieter K. soll von Ende der 70er bis Mitte der 80er Jahre mehrere Jugendliche sexuell missbraucht haben. Die Bischöfin Maria Jepsen dementiert, dass sie   von den Verbrechen erfahren habe. Quelle: Evangelischer Pressedienst

20.5.2010 In Stormarn soll ein evangelischer Pfarrer über Jahre hinweg Mädchen missbraucht haben. Das erste Opfer meldete sich 1999, aber erst jetzt hat die zuständige evangelische Kirche die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und nach weiteren Opfern gefragt. Es wurden weitere Verdachtsfälle bekannt.  Quelle: ln-online

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22.11.2018 In den niedersächsischen Landeskirchen Hannover, Braunschweig und Oldenburg hat es 107 Missbrauchsfälle seit 1950 gegeben. Das berichtete der Braunschweiger Landesbischof Christoph Meyns. 95 der Missbrauchsfälle seien dem Bereich der auch für Kinderheime verantwortlichen Diakonie zuzuordnen. Quelle: ndr.de

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25.1.2024 Die Evangelische Kirche der Pfalz konnte für die Studie ForuM insgesamt 49 Fälle sexualisierter Gewalt zusammentragen. Es gelten davon aber nur 22 als bestätigt. Das bedeutet, dort hat die Kirche entweder selbst Disziplinarmaßnahmen eingeleitet oder die Täter wurden vor Gericht verurteilt. In ca 33 Fällen handelt es sich um Missbrauch, in einem der 22 bestätigten Fälle um eine Vergewaltigung. Neun Täter arbeiteten als pädagogische Kräfte, z.B. Erzieher, sieben Täter waren Pfarrer, einzelne Täter arbeiteten ehrenamtlich, als Kirchenmusiker oder als Kirchendiener. Mit einer Ausnahme – einer Erzieherin – waren alle Täter männlich. Quelle: swr

12.5.2023 In der Evangelischen Kirche der Pfalz gab es von 1947 bis 2022 44 Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt. Dabei ging es zum Beispiel um übergriffiges Verhalten, aber auch um strafrechtlich relevante Taten. Quelle: swr

27.3.2023 Der frühere Polizeikommissar Hans-Jürgen Wallat hat bei seiner Untersuchung der Personal- und Disziplinarakten in der Evangelischen Kirche der Pfalz vier Missbrauchsfälle gefunden, die der Landeskirche bislang nicht bekannt waren. Insgesamt sind der Unabhängigen Aufarbeitungskommission bisher neun Missbrauchsfälle bekannt. Von 1947 bis 2022 gab es 43 Verdachtsfälle unterschiedlicher Schwere, die sich nicht alle bestätigten. Wie viele der Fälle sich bestätigten, ist unbekannt. Quelle: Domradio

24.11.2018 In der pfälzischen Landeskirche wurden in den vergangenen Jahrzehnten vier Fälle sexuellen Missbrauchs angezeigt. In einem Fall habe der Pfarrer von selbst gekündigt, in einem zweiten Fall eines Pfarrers seien keine Beweise für ein Fehlverhalten erbracht worden. Zwei Fälle beträfen Vorwürfe ehemaliger Bewohner evangelischer Heime, die noch aufgearbeitet würden. Die Landeskirche will den 11-Punkte-Plan der Synode umsetzen. Quelle: swr.de

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29.1.2024 Es war die Evangelisch-reformierte Kirche, die sämtliche ca 800 Personalakten von Pfarrern, die zwischen 1946 bis 2020 im Dienst- bzw. Ruhestandsverhältnis standen, auf Hinweise von sexueller Gewalt überprüft hat. Dabei wurden 10 Fälle gefunden mit einer verdächtigen oder beschuldigten Person. Betroffen sind 13 Personen. Die Wissenschaftler der ForuM-Studie weisen darauf hin, dass in diesem Fall rund 60 Prozent der Beschuldigten und 70 Prozent der Betroffenen ohne die Durchsicht der Personalakten nicht gefunden worden wären. Die Forscher nannten in einer (spekulativen) Hochrechnung fast10.000 Betroffene und ca 3.500 Beschuldigte im Raum der EKD und Diakonie, wenn alle Personalakten vorgelegen hätten. Quelle: katholisch.de

23.11.2023 Die reformierte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden informiert, dass in einer Studie sämtliche Personalakten von Pfarrer*innen, die zwischen 1946 und 2020 bei der Kirche beschäftigt waren, durchgesehen wurden. Demnach gab es in den Akten Hinweise auf zehn beschuldigte oder verdächtigte Personen und 13 Betroffene. Die Kirchenpräsidentin geht davon aus, dass nicht alle Fälle aktenkundig seien und daher nicht alle Fälle sexualisierter Gewalt erfasst wurden. Quelle: evangelisch.de

4.8.2023 Die Evangelisch-reformierte Kirche bittet Personen, die in einer reformierten Gemeinde sexualisierte Gewalt erlebt haben, sich zu melden. Vor knapp zwei Wochen war bekannt geworden, dass sich eine Frau bei der Vertrauensstelle der Kirche gemeldet und von einem mutmaßlichen Missbrauchsfall durch einen reformierten Pastor bei einer kirchlichen Freizeit in den 1980er Jahren berichtet hatte. Die Ansprechperson, die  Psychologin Manuela Feldmann ist unter 0491/9198-199 oder per E-Mail an manuela.feldmann@reformiert.de erreichbar. Quelle: evangelisch.de

24.7.2023 Ein ehemaliger Pastor der Evangelisch-reformierten Kirche mit Sitz in Leer soll eine Frau sexuell missbraucht haben. Der „Fall“ ist verjährt, erklärte die zuständige Staatsanwaltschaft. Die Kirche habe ein kirchliches Disziplinarverfahren eingeleitet. Quelle: oz-online

6.5.2022 Die Evangelisch-reformierte Kirche in Deutschland hat das Gesetz zum Schutz vor sexueller Gewalt von 2012 nachgeschärft, weil es dem Täterschutz nicht wirksam genug entgegentritt. Das erklärte Kirchenpräsidentin Susanne Bei der Wieden vor der Synode. Das neue Gesetz soll die Prävention stärken und das Vorgehen schon im Verdachtsfall klären. Zur Beratung der Kirchengemeinden und Synodalverbänden wird eine neue Personalstelle eingerichtet. Quelle: ref.ch

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26.2.2024 Seit Dezember 2023 gibt es in der Evangelischen Landeskirche im Rheinland 14 neue Meldungen von Missbrauchsfällen. Damit steigt die Zahl der Fälle auf 90. Quelle: nrz

26.1.2024 Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR), Thorsten Latzel, sagte, dass seine Landeskirche „alle Personal- und Disziplinarakten auf landeskirchlicher Ebene durchgesehen und die Informationen dazu auch weitergegeben“ habe. Er kündigte eine weitere wissenschaftliche Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch an. So wolle die rheinische Landeskirche gemeinsam mit den Landeskirchen von Westfalen und Lippe nun eine eigene große Regionalstudie in Auftrag geben. Quelle: katholisch.de

18.1.2024 Die Evangelische Kirche im Rheinland hat bislang 70 erwiesene Fälle von sexuellem Missbrauch in den eigenen Reihen seit 1946 festgestellt. Ein Drittel der bekannten Taten seien von Pfarrerinnen und Pfarrern begangen worden, ein weiteres Drittel von anderen Kirchenmitarbeitern wie Lehrern oder Kantoren. Ebenfalls für ein Drittel seien ehrenamtliche Mitarbeitende verantwortlich. Bei der 2021 eingerichteten Meldestelle der Landeskirche gingen „bis heute“ 76 Meldungen von Verdachtsfällen ein. Diese Fälle stammen aus Gemeinden, Kirchenkreisen oder landeskirchlichen Einrichtungen. Beide Zahlen sind nicht zu addieren, da es in mindestens einem Drittel der Fälle eine Überschneidung gibt. Quelle: DLF

14.12.2023 Bei der zentralen Meldestelle der rheinischen Kirche sind seit Mitte 2021  87 Meldungen eingegangen, sagte Vizepräses Christoph Pistorius. Auch bei der Meldung von Altfällen habe es eine „ordentliche Welle“ gegeben. Punktuell kämen auch neue Meldungen von aktuellen Vorkommnissen hinzu. Nicht jede Meldung sei aber „gleich schon ein Fall“, sagte Pistorius.“ Quelle: rp-online

16.3.2023 Wissenschaftler*innen der Wuppertaler Uni haben einen Missbrauchsskandal im evangelischen Martinsheim in Moers, Landeskirche im Rheinland, untersucht. Dort hatte es in den 50er Jahren massive körperliche und sexuelle Gewalt gegen „zahlreiche Schüler“ gegeben. Der Leiter, der studierte Pharmazeut und Gymnasiallehrer Johannes Keubler, war 1956 zu acht Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Den Opfern wurde damals aber kaum geholfen. Die Untersuchungsergebnisse werden am 30.3.2023 vorgestellt. Quellen: radiowuppertal   www2.ekir

20.9.2022 Dem Vorstandssprecher der Diakonie München und Oberbayern, einem Pfarrer der Landeskirche Rheinland, werden neben teuren Umbauten auch verbale und körperliche Grenzüberschreitungen vorgeworfen. Landesbischof Bedford-Strohm wusste seit Anfang 2022 von konkreten Vorwürfen, die Evangelisch-Lutherische Kirche sei jedoch nicht zuständig. Innerhalb des Landesverbandes der Diakonie sind die Vorwürfe seit Herbst 2021 bekannt. Zuständig sei jedoch nicht der Landesverband der Diakonie, sondern die Diakonie München und Oberbayern. Der 58-jährige Pfarrer und Vorstandssprecher wechselte im Sommer 2020 aus Düsseldorf nach München. Zuständig für ihn ist die evangelische Landeskirche Rheinland. Die Frau, die den Pfarrer angezeigt hat, wurde im Januar 2022 auf eigenen Wunsch freigestellt. Seit August 2022 ist der Beschuldigte nicht mehr im Dienst. Das Disziplinarverfahren wird in der Landeskirche Rheinland geführt. Quelle: br

15.1.2020 In der Evangelischen Kirche des Rheinlands wurden seit 2003 gegen 29 Pfarrer*innen wegen sexuellen Missbrauchs ermittelt. Neun Verfahren wurden eingestellt, sechs sind noch anhängig, in 14 Fällen kam es zu einem Urteil. Seit 2012 haben sich bei der Kommission 20 Betroffene gemeldet, die sieben Pfarrer, 13 Jugendmitarbeiter, Diakone und haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen beschuldigten. Die Evangelische Kirche im Rheinland will verbindliche Regeln zum Schutz vor sexualisierter Gewalt festlegen. Quelle: rp-online.de

4.7.2011 In der Evangelischen Kirche im Rheinland haben sich inzwischen 56 mutmaßliche Missbrauchsopfer gemeldet. Quelle: nachrichten t-online

14.7.2010 In der evangelischen Kirche im Rheinland haben 57 Frauen und Männer über Misshandlungen und sexualisierte Gewalt berichtet. 13 Berichte bezogen sich auch Erziehungs- und Betreuungseinrichtungen der Diakonie und zweier kirchlicher Stiftungen. In 5 Fällen sei die Gewalt in anderen Landeskirchen geschehen und in 3 Fällen in der katholischen Kirche. Quelle: FR

29.4.2010 In einem evangelischen Heim bei Köln soll es zu schwerem körperlichen und sexuellen Missbrauch gekommen sein. 5 ehemalige Bewohner des Heims “An der Linde” erhoben die Vorwürfe. Ältere Schüler hätten jüngere missbraucht und drei Pädaogogen und ein Erzieher-Paar hätten die Heimbewohner immer wieder zum Sex gezwungen. Die Heimleitung habe auf Beschwerden nicht reagiert. Quelle: ORF

21.4.2010 Bei der evangelischen Kirche in Köln haben sich 10 Betroffene gemeldet, die von Straftaten zwischen 1940 und 1970 berichteten. Die Täter seien alle tot. 4 der Opfer gaben an, in evangelischen Kinderheimen missbraucht worden zu sein. Sie berichten auch von Prügeln, stundenlangem Stehen auf dem Flur, Übernachtungen in einer Badewanne und dem Essen von Erbrochenem. Die Leiterin der Beratungsstelle sagt: “Es herrschte eine Atmosphäre permanenter Demütigungen und Quälerei”. Ein Missbrauchstäter , Psychologe, sei Presbyter in Köln gewesen, ein Ehrenmann. Quelle:  wdr

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9.2.2024 Bisher sind in der sächsischen Landeskirche 41 Fälle sexualisierter Gewalt bekannt. Beschuldigt werden 28 Pfarrer und sonstige Mitarbeiter. Quelle: rp-online

19.11.2023 Laut der Landeskirche Sachsen wurden bislang 54 Betroffene von sexuellem Missbrauch und 25 beschuldigte Personen erfasst. Quelle:  domradio

18.11.2023 Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsen wird Betroffene sexuellen Missbrauchs anhören. 2020 war eine Meldestelle eingerichtet worden, von der knapp 50 Fälle erfasst wurden. Einige der Betroffenen fordern ein Schmerzensgeld von der Landeskirche. Die Landeskirche wird auch einen Bericht zur theologischen Aufarbeitung sexueller Gewalt und die Ergebnisse der Aufarbeitung in Pobershau vorstellen.  Quelle: mdr

27.6.2023 Anlässlich der Vorstellung des Abschlussberichtes Pobershau bekennt die Kirchengemeinde: „Wir haben uns gefragt, wie oft wir den direkten Kontakt mit Euch gesucht, einen einfachen Anruf gemacht oder gefragt haben, ob es Themen gibt, die wir zusammen besprechen sollten?Die Antwort: Das haben wir nicht gemacht.“ Der Abschlussbericht ist hier zu finden. Quellen: evlks    Sächsische    Zeit

6.6.2023 Von 1956 bis 1986 soll der Jugendwart Kurt Ströer  der Moritzburger Gemeinschaft Schutzbefohlene sexuell missbraucht haben. Nach seinem Tod 2013 noch wurden in einem Nachruf der Gemeinschaft der Diakone und Diakoninnen der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens seine Verbrechen nicht erwähnt, obwohl einzelne Straftaten bereits bekannt waren.  Betroffene gründeten Ende März eine „Initiativgruppe Missbrauchsaufarbeitung und -prävention“. Sie beklagen, dass sie bisher kaum in den Aufarbeitungsprozess eingebunden wurden. Quelle: evangelisch.de

27.3.2023 Mehrere Opfer sexuellen Missbrauchs in der Landeskirche Sachsen verlangen Offenheit der Landeskirche und die Einbeziehung ihrer Erfahrungen in die Aufarbeitung. Sie verlangen ein Schuldbekenntnis der Institution. Betroffene können sich inzwischen austauschen. Ein ehemaliger Diakon berichtet, dass er vor etwa zehn Jahren den Missbrauch durch den Diakon Ströer, der mindestens 33 Opfer hatte, beim Landeskirchenamt angezeigt habe. Die Landeskirche veröffentlichte den Fall von Ströer erst 2021. Die Landeskirche beabsichtigt, nach der Veröffentlichung der Studie ForuM auch Betroffene in die Aufarbeitung einzubeziehen. Quelle: ntv

8.5.2022 Kurt Ströer (1921 – 2013), Jugendwart der sächsischen Landeskirche, soll in der Amtszeit 30 Menschen sexuell missbraucht haben. Die Taten datieren in den 1960er-und 1970er-Jahren, die Betroffenen sind heute zwischen 55 und 79 Jahre alt. Der Landeskirchenamtspräsident Hans-Peter Vollbach, Landesbischof Tobias Bilz und Synodalpräsidentin Bettina Westfeld haben sich im April mit 17 der Missbrauchsopfer getroffen. Der Beschuldigte gehörte zur Diakonengemeinschaft Moritzburg. Dort ging bereits 2012 eine Meldung ein, die aber nicht an das Landeskirchenamt weitergereicht wurde. Quelle: sonntag-sachsen

10.4.2022 Dreißig Betroffene haben sich bei der sächsischen Landeskirche gemeldet und als Opfer eines früheren Jugendwartes zu erkennen gegeben. Ursprünglich war von 20 betroffenen Männern ausgegangen worden. Quelle: gmx

14.3.2022 Im Missbrauchsfall Kurt Ströer haben sich bislang mehr als 20 Betroffene gemeldet. Dennoch sagen manche Kirchenmitglieder: Der 2013 gestorbene Jugendwart hat auch Positives bewirkt. Die Aufarbeitung des Falles kann noch schmerzhaft werden. Quelle: freie presse

4.12.2021 Die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens informiert die Öffentlichkeit über Fälle sexualisierter Gewalt, die sich in den 1960er und 1970er Jahren ereignet haben. Vier Betroffene berichten von wiederholten Übergriffen in ihrer Jugendzeit durch den Moritzburger Diakon Kurt Ströer, der von 1956 bis 1986 Jugendwart in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) war. Geplant ist, die Taten Kurt Ströers durch eine unabhängige, wissenschaftliche Studie aufarbeiten zu lassen. Quelle: evlks

9.7.2021 Die Synode der Evangelischen Landeskirche Sachsens berät ein neues Kirchengesetz zum wirksamen Schutz vor sexuellem Missbrauch, zur Aufklärung von Missbrauchsfällen und zu Hilfen für Betroffene. Eine seit 2012 bestehende unabhängige Kommission beschäftigt sich mit erlittenem Leid durch Haupt- und Ehrenamtliche. Bislang wurden 17 Fälle von Unterstützungs- und Anerkennungsleistungen entschieden. Nähere Angaben machte Hans-Peter Vollbach, Präsident des Landeskirchenamtes nicht. Quelle: t-online

18.7.2020 Mindestens drei Frauen aus der Landeskirche Sachsen wurden im Alter von elf bis 15 Jahren Opfer eines Kantors eines Kinderchores in Pobershau in den 1990er-Jahren. Öffentlich bekannt wurden die Fälle 2018, als sich der Vater einer Betroffenen an den Pfarrer wandte. Der Pfarrer schwieg nicht, suchte Hilfe bei einer Beratungsstelle der AWO und erhielt empörte Reaktionen und Briefe, die die sexuellen Übergriffe verharmlosten und dem Pfarrer vorwarfen, er stelle einen beliebten Kantor vor ein Tribunal. Die Gemeinde ist gespalten. Der Kantor wurde 2019 suspendiert. Quelle: katholisch.de

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26.2.2024 In der Evangelischen Kirche von Westfalen sind 110 Beschuldigte und 251 Betroffene bekannt. Quelle: nrz

26.1.2024 Im Kirchenkreis Gladbeck, Bottrop und Dorsten – Evangelische Kirche von Westfalen – wurden drei Missbrauchsfällebekannt, die nicht in die ForuM-Studie eingegangen sind. Steffen Riesenberg, Superintendent des Kirchenkreises, berichtet, dass frühere Mitarbeitende sich an Einträge in den Personalakten erinnerten. §Da gibt es einen Vermerk, dass möglichst wenige Bescheid wissen sollen über den Fall. Da gibt’s einen Vermerk, dass jemand unauffällig versetzt werden solle“, berichtete Riesenberg. Er fand selbst Hinweise in den Personalakten und versprach Aufklärung in seinem Kirchenkreis. Quellen: www1.wdr   kirchenkreis

14.11.2023 Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, weist erneut Vorwürfe zurück, dass sie schon vor einer anonymen Anzeige Kenntnisse im Zusammenhang mit einem Missbrauchsfall im Kirchenkreis Siegen-Wittgenstein (Evangelische Kirche von Westfalen) hatte. Zwar sei die sexuelle Orientierung des Beschuldigten im Gespräch gewesen, aber „zu keiner Zeit der Tatbestand sexualisierter Gewalt. Die Siegener Zeitung hatte berichtet, ihr liege die Aussage eines Mannes vor, der bereits Ende der 90er Jahre kirchliche Amtsträger – unter ihnen Frau Kurschus – über die Vorwürfe gegen den Kirchenmitarbeiter informiert haben will. Quelle: evangelisch.de

11.11.2023 Die Staatsanwaltschaft Siegen ermittelt wegen des Vorwurfs sexualisierter Gewalt gegen einen ehemaligen Beschäftigten des Evangelischen Kirchenkreises Siegen-Wittgenstein. Die „Siegener Zeitung“ berichtet nach Gesprächen mit mehreren mutmaßlichen Opfern von mindestens acht Männern aus, die dem Beschuldigten Missbrauch vorwerfen. Die Ermittlungsbehörden wurden Anfang dieses Jahres eingeschaltet. Die evangelische Kirche von Westfalen bietet den mutmaßlich Betroffenen seelsorgliche Begleitung, rechtliche und psychologische Unterstützung an. Annette Kurschus, Ratsvorsitzende der EKD, war von 2005 bis 2012 Superintendentin des Kirchenkreises Siegen. Sie reagierte entsetzt. Quelle: evangelisch.de

21.1.2023 Im Kirchenkreis Bielefeld, Evangelischen Kirche von Westfalen, wurde ein früherer hauptamtlicher Jugendmitarbeiter des
sexuellen Missbrauchs angezeigt. Nun hat der Evangelische Kirchenkreis Bielefeld Fehler eingeräumt. Die Vorfälle sollen sich zwischen 2006 und 2012 ereignet haben. Im August 2021 erstattete Superintendent Christian Bald Strafanzeige. Nun taucht in der Gemeinde, der Jugendarbeit und der Kirchenkreisleitung die Frage auf, ob  „innerhalb unserer Strukturen möglicherweise nicht genau genug  hingeschaut“ worden sei. So sei ein Projekt des Jugendmitarbeiters genehmigt worden, bei dem Kindern und Jugendlichen Nacktheit und Körperlichkeit näher gebracht werden sollte. Zunächst sollte nur eine Sauna gebaut werden. Später gab es dort gemeinsames Duschen, gegenseitige Massagen und Berührungen im Intimbereich gegeben.Der Jugendmitarbeiter wurde gefeiert und seine Projekte wurden hingenommen. Quelle: idea

26.6.2022 Ein ehrenamtlicher Mitarbeiter einer Jugendgruppe der Ev. Kirchengemeinde Brügge und vormals des CVJM Lüdenscheid-West e.V. hat an über 20 männlichen Personen sexualisierte Gewalt ausgeübt. Das wurde im Sommer 2020 bekannt. Nun gibt es Hinweise, dass der bekannte Täter auch an mehreren weiblichen Betroffenen schwere Straftaten begangen hat. Das teilte der Ev. Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg mit. Quelle: evangelisch-im-sauerland

26.9.2021 Ein Interventionsteam hat Missbrauchsvorwürfe gegen einen ehrenamtlichen Mitarbeiter einer Jugendgruppe im Evangelischen Kirchenkreis Lüdenscheid-Plettenberg, Westfälische Landeskirche, untersucht. In 40 Jahren soll der Beschuldigte mehr als 20 Jungen sexuell missbraucht haben. Er beging Selbstmord, als die Vorwürfe öffentlich wurden. Quelle: rp-online

21.4.2010 Bei der evangelischen Kirche in Köln haben sich 10 Betroffene gemeldet, die von Straftaten zwischen 1940 und 1970 berichteten. Die Täter seien alle tot. 4 der Opfer gaben an, in evangelischen Kinderheimen missbraucht worden zu sein. Sie berichten auch von Prügeln, stundenlangem Stehen auf dem Flur, Übernachtungen in einer Badewanne und dem Essen von Erbrochenem. Die Leiterin der Beratungsstelle sagt: “Es herrschte eine Atmosphäre permanenter Demütigungen und Quälerei”. Ein Missbrauchstäter , Psychologe, sei Presbyter in Köln gewesen, ein Ehrenmann. Quelle:  wdr

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6.12.2023 Die „Auf!-Studie“ der württembergischen Landeskirche wird vorgestellt. Sie untersucht im Wesentlichen die Verbrechen des pietistisch sozialisierten Alfred Zechnall. Zechnall habe die verschiedenen Berührungspunkte mit jungen Männern für sexuelle Übergriffe genutzt. 21 Personen berichteten im Verlauf der Studie von Übergriffen, bei 18 weiteren seien Übergriffe als gesichert anzunehmen. Quellen: elk-wue   Die Auf!-Studie

12.4.2023 In 166 Fällen hat die Anerkennungskommission Betroffenen von sexualisierter Gewalt sogenannte Anerkennungsleistungen, ergänzende Hilfeleistungen und Therapiekosten in Höhe von ca. 3 Mio Euro zugesprochen, drei Fälle warten derzeit noch auf Anerkennung, 3 Anträge sind abgelehnt worden und 16 Anträge sind zuständigkeitshalber weiter verwiesen worden. Quelle: elk-wue

30.3.2021 In der Evangelischen Landeskirche Württemberg wurde in 145 Fällen über Zuwendungen an Missbrauchsbetroffene entschieden. Quelle: Eulemagazin

17.3.2021 Die württembergische Landeskirche will Missbrauchsfälle in evangelischen Internaten weiter aufarbeiten. Inzwischen habe sich ca 150 Betroffene an die unabhängige Kommission der württembergischen Landeskirche gewendet. Vor wenigen Jahren gingen zudem nach einem Aufruf knapp 30 Meldungen zu sexuellen Übergriffen an den Seminaren ein. Die meisten Meldungen bezogen sich auf ein und denselben mutmaßlichen Täter. Die Studie der EKD wird heute von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Ulm vorgestellt. Ergebnisse sollen 2023 vorliegen. Quelle: t-online

27.11.2018 Die württembergische Landeskirche hat seit drei Jahren eine unabhängige Missbrauchskommission. Über 100 Betroffene meldeten sich dort, 94 wurden anerkannt. Neun Opfer kamen aus der Landeskirche und 85 aus der Diakonie. Quelle: evangelisch.de

6.4.2010 Auch in einer Stuttgarter Gemeinde gab es sexuellen Missbrauch durch einen Pfarrer. Der mutmaßliche Täter starb 1994. Quelle: Stuttgarter Nachrichten

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13.12.2023 Erklärung zur unabhängigen Aufarbeitung sexueller Gewalt  –   Auslegungshilfe

17.11.2021 Bislang wurden 942 Anträge laut EKD bearbeitet. Quelle: br

24.6.2021 Derzeit sind rund 900 Missbrauchsfälle im Bereich der EKD bekannt. Wie hoch die Dunkelziffer ist, ist unklar. Quelle: evangelisch.de

9.11.2020 Inzwischen sind 881 Fälle bekannt. Quelle: Süddeutsche

11.7.2020 Seit dem 14.5.2020 haben sich in der EKD weitere 97 Missbrauchsbetroffene gemeldet, so dass nun 867 Betroffene in der EKD bekannt sind. 

14.5.2020 Bei der evangelischen Kirche in Deutschland haben sich bis heute 770 Betroffene von sexualisierter Gewalt gemeldet.

12.11.2019 Inzwischen wurden insgesamt 770 Fälle sexuellen Missbrauchs in der EKD bekannt.

13.11.2018 Seit 1945 wurden etwa 500 Fälle sexuellen Missbrauchs in zehn der 20 Evangelischen Landeskirchen bekannt. Quellen: swr.de  Die Zeit v. 15.11.2018, S. 60

Vertuschung in der Evangelischen Kirche und Diakonie

20.11.2023 Annette Kurschus ist von ihren Ämtern als EKD-Ratsvorsitzende und als Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen zurückgetreten. Ihr wird vorgeworfen, in einem Missbrauchsfall nicht angemessen gehandelt zu haben. Die Aufgaben übernimmt die stellvertretende Ratsvorsitzende, Bischöfin Fehrs, Hamburg. Quelle: katholisch.de   evangelisch.de