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Unser Anliegen

Was wir wollen

Unsere drei wichtigsten Anliegen

Wir wollen das Schweigen brechen

Diese Plattform gibt es seit 2002. Zuerst richtete sie sich an Frauen, seit Anfang 2019 auch an Männer. Denn auch heute sind Frauen und Männer, die Gewalt erlebt haben, häufig noch unsichtbar. Die Scham, Opfer geworden zu sein, lässt sie ebenso verstummen wie das anhaltende gesellschaftliche und kirchliche Schweigetabu. Für die kirchliche und gesellschaftliche Öffentlichkeit ist das Wissen um Opfer von Gewalttaten – und damit natürlich auch das Wissen um Täter und Täterinnen – schwer zu ertragen. Dieses Wissen konfrontiert Menschen mit der Erkenntnis, dass das Leben, die Menschen, die Welt, Gott vielleicht nicht so zuverlässig und sicher sind, wie das für ein normales Leben anzunehmen notwendig ist. Es führt zur Erkenntis, dass jeder Mensch Opfer einer Gewalttat werden kann. Unsichtbarkeit und anhaltendes Schweigen kann weder uns helfen noch andere schützen. Unsichtbarkeit und Schweigen spielen den Tätern und Täterinnen in die Hände. Das darf – um Gottes willen – nicht sein. Daher gibt es die Initiative GottesSuche.

01

Betroffene begleiten

Wir bieten Menschen, die sexualisierte Gewalt erlebt haben und Halt im christlichen Glauben suchen, seelsorgliche Begleitung an. Sie kann in Einzelkontakten bestehen, für Frauen auch in der Mitgliedschaft in der Mailingliste.

02

Bewusstsein schaffen

Wir wollen das oft abgewehrte Thema “Traumatisierung durch Menschengewalt” immer wieder ins Bewusstsein der Kirchen und der Öffentlichkeit bringen und legen ein besonderes Augenmerk darauf, wie der christliche Glaube dabei helfen kann.

03

Presseberichte veröffentlichen

Seit etwa 2001 veröffentlichen wir regelmäßig Presseberichte über kirchliche Missbrauchsfälle. Unsere Plattform ist selbstverständlich ökumenisch.

Für wen ist unsere Plattform?

Auf dieser Plattform treffen sich Menschen, die in der Kindheit, Jugend oder im Erwachsenenalter Gewalt erlebt haben. Diese Gewalt erfuhren sie körperlich, seelisch, sexuell oder – in der Regel – als Kombination dieser Gewaltformen. Sie war einmalig, mehrmalig oder auch langjährig. Sie konnte in der Familie, einer Beziehung oder Ehe, in einer Schule, in der Jugendarbeit, aber auch in Therapie oder Seelsorge geschehen. Sie ging von Menschen aus.

Jede/r Betroffene hat ihre/seine eigene Geschichte und eigene Bewältigungsstrategien. Die Gemeinsamkeit der Traumatisierung verbindet miteinander, von der Verschiedenheit können wir lernen.

Neues Vertrauen schöpfen durch die Thematisierung der eigenen Traumata

In der Gewalt erleben sich Menschen von Gott und den Menschen verlassen und isoliert. Die Erfahrung des lebenserhaltenden Schutzes und der Fürsorge ist ihnen versagt. Vertrauen in sich, in andere Menschen und Gott wurde beschädigt oder zerbrach – oder konnte im Fall früher Gewalterfahrung erst gar nicht aufgebaut werden.

Auf dem Weg der Heilung müssen Betroffene feststellen, dass es in Therapien nur ausnahmsweise möglich ist, der Spur der spirituellen Verletzungen nachzugehen und Wege der Heilung auszuprobieren. Häufig fühlen sich TherapeutInnen für christlich–spirituelle Fragen nicht zuständig.

Aber auch die christlichen Gemeinden fühlen sich nicht zuständig. In der gemeindlichen Liturgie und Praxis kommen Gewalterfahrungen der GottesdienstteilnehmerInnen und ihre langfristigen Folgen in der Regel nicht vor.

Betroffene sind noch kaum gewohnt, einander von ihrem Glauben und Unglauben zu erzählen; Hoffnungen und Verzweiflungen, Vertrauensfähigkeit und Vertrauensunfähigkeit, Zweifel und bittere Fragen zu thematisieren. Diese schwierigen Erfahrungen können jedoch von ihrem Schrecken verlieren, wenn sie zur Sprache gebracht werden. Gemeinsam können wir lernen, auf die Begleitung Gottes auch dann zu vertrauen, wenn alles dagegen zu sprechen scheint.