Was brauchen Betroffene?
Wissen um Gewalt und ihre Folgen
Gemeinden und Seelsorgende auf dem Weg zu Missbrauchsopfern
Ermutigung zum Gespräch mit Gewaltüberlebenden - Betroffene sprechen selbst
Immer wieder sagen auch opferzugewandte Menschen, dass sie Sorge haben, Opfer im Gespräch zu verfehlen; sich unklug oder unsensibel zu verhalten. Meist wird über die Wünsche von Opfern gesprochen, nicht mit ihnen. Hier kommen einige selbst zu Wort. Sie werden sehen, dass diese Wünsche und Erwartungen sehr vielfältig und individuell sind. Im Zweifel hilft es, das konkrete Gegenüber zu fragen: Was willst du? Was brauchen Sie von mir? Seelsorgende vor Ort
Gewaltüberlebende Christ*innen suchen immer wieder Seelsorgende, die mit den spezifischen Vertrauens- und Glaubensschwierigkeiten Traumatisierter vertraut sind. Manche machen schwierige Erfahrungen in der Seelsorge, wenn sie verachtet oder idealisiert, bevormundet oder nicht ernst genommen werden, wenn ihnen nicht geglaubt wird oder ihnen gesagt wird, sie sollten die Vergangenheit endlich ruhen lassen; wenn sie darauf hingewiesen werden, dass auch andere Menschen in Not sind. Hier finden Sie einige Namen und Kontaktdaten von SeelsorgerInnen, die Erfahrungen in der Seelsorge mit traumatisierten Menschen haben und bereit sind, Betroffene seelsorglich zu begleiten und/oder Kontakte zu vermitteln. | Parteilichkeit für Opfer - über die Unmöglichkeit ethischer Neutralität
Nur wenn Menschen ein offenes Ohr für ihre Mitmenschen und unter ihnen für Gewaltopfer haben, werden die Betroffenen sprechen. Sie werden nur dann sprechen, wenn sie hoffen dürfen, dass ihr Gegenüber auf ihrer Seite steht. Dazu gehört Parteilichkeit für die Opfer. Neutralität hilft nur den Tätern. Wer neutral ist, stellt sich auf die Seite der Stärkeren – und das sind nicht die Opfer. Auch für die “Zuschauer” gilt: Wer zuschaut, ohne sich an der Seite des Opfers zu positionieren, spielt den Tätern in die Hände. Parteilichkeit hat in Jesus von Nazareth ein Vorbild. Im Gleichnis vom barmherzigen Samariter fragt Jesus nicht nach der Vorgeschichte der Täter. Er berichtet auch nichts über ihre Zukunft. Sein Interesse gilt einzig und alleine dem Opfer und dem Menschen, der dem Opfer zu Hilfe kommt. Berichte von Betroffenen
Für manche/n, der/die sexualisierte Gewalt erlebt hat, ist es eine Hilfe, von anderen Betroffenen zu hören. Es kann beim Lesen der Berichte aber auch geschehen, dass Leser*innen getriggert werden. Bitte, prüfen Sie vor dem Lesen, ob Sie ausreichend stabil sind, um zu hören, wie es Leidensgenoss*innen geht. 2011 Ein kirchlich Betroffener berichtet MB in freikirchlichem Kontext 2014 2017 Eine familiär Betroffene erzählt 2017 Ein Opfer berichtet von den Folgen 2018 Eine Betroffene berichtet von ihren Erfahrungen mit der katholischen Kirche 2018 Ein Priester berichtet über seine Erfahrungen als Missbrauchsopfer 2018 Interview mit einem Missbrauchsopfer eines Klerikers 2018 Ein Betroffener aus Bottrop berichtet 2019 "John" aus Pennsylvania erzählt 2019 Jürgen berichtet: Ohnmacht hat mein ganzes Leben geprägt: "Mit dem Bruch mit der Kirche und dem Verlust des Glaubens brach eine meiner lebensprägenden Säulen zusammen. Man will ja „dazu gehören“ und nicht der Ausgestoßene, Abtrünnige sein. Das ist schmerzhaft." 2019 „Du darfst nicht reden, denn sonst passiert was" 2019 Patrick Bauer, ein Betroffener des Aloisius-Kollegs, heute Seelsorger, berichtet. Er ist Sprecher des Beirats für Betroffene von sexuellem Missbrauch im Erzbistum Köln. 2019 Betroffene berichten - Cruxnow 2020 Zwei Frauen sprechen von ihren Erlebnissen mit katholischen Priestern. Als sie die Taten in den (Erz-) Bistümern Würzburg und München melden, verzweifeln sie fast an der Reaktion der Kirche. 2020 Eine Frau aus der Evangelischen Kirche macht ihren Missbrauch öffentlich s. auch: 2020 "Katharina Sörensen" - Pseudonym - berichtet von Übergriffen durch einen evangelischen Pastor. 23.11.2020 Eine Betroffene berichtet über ihren Weg. |