Missbrauch in den Kirchen
Beide christlichen Konfessionen erheben den Anspruch, eine menschenfreundliche Botschaft zu verkünden. Sie scheinen aber außerstande zu sein, eigene Fehler, Schwächen, inclusive Verbrechen zu sehen, einzugestehen, auch öffentlich zu bekennen UND in ihrem Einflussbereich tragfähige Veränderungen herbeizuführen.
Die katholische Kirche
Weltweit werden immer mehr Fälle sexuellen Missbrauchs durch katholische Kleriker bekannt. In Deutschland hatten die Bischöfe bei der Aufdeckungswelle von 2010 – dem sog. Krisenjahr der katholischen Kirche – Aufklärung versprochen. Die MHG-Studie zeigte 2018, dass die katholische Kirche nur schleppend und unvollständig in der Lage ist, die Missbrauchsfälle durch Kleriker - Priester, Bischöfe und Kardinäle - und ihre Vertuschung aufzuklären. Mit der Veröffentlichung der MHG-Studie im September 2018 ist der Druck auf die katholische Kirche gewachsen. Es bleibt abzuwarten, ob die Empfehlungen der Studie umgesetzt werden und ob sich für die Opfer etwas spürbar verändert.
Die evangelische Kirche
Erst im November 2018 begann die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, das Thema "Sexualisierte Gewalt in der EKD" in den Blick zu nehmen. Bekannt wurden ca 500 Missbrauchsfälle aus zehn Landeskirchen, die jedoch nur selten in der Presse öffentlich wurden. Auch hier bleibt abzuwarten, ob die geplanten Vorhaben tatsächlich umgesetzt werden.
Presseberichte katholische Kirche
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Dokumentation Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche
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Missbrauch durch kath. Bischöfe, Kardinäle
Vertuschung von Missbrauch durch Bischöfe und Kardinäle
Presseberichte Evangelische Landeskirchen
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Dokumentation 2020
Dokumentation 2019
Dokumentation bis 2018
Bilanzen der Evangelischen Landeskirchen
Filme
© Pixabay - Bild von Gerd Altmann
Manchen Betroffenen können Filme eine Hilfe sein zu verstehen, was sexualisierte Gewalt für andere Betroffene bedeutet und was sie im Leben der Betroffenen, auch im eigenen Leben, anrichten kann und anrichtet. Menschen, die mit Opfern solidarisch sein wollen, können mehr erfahren über deren Leben und seine besonderen Schwierigkeiten und Herausforderungen. Wichtig ist für Betroffene – aber das wissen die meisten selbst -, auf die eigene Belastbarkeit beim Anschauen von Filmen zu achten. Filme erzeugen noch einmal eine größere Nähe zum Geschehen als andere Medien das tun.
Bisherige Forschungsprojekte
© Pixabay - Bild von Pete Linforth Wir wissen schon viel über die Opfer sexualisierter Gewalt, die Täter und - weniger - die Täterinnen und die Folgen sexualisierter Gewalt bei den Opfern. Aber viele Fragen sind noch offen. Hier können Sie einige Forschungsprojekte finden.